
Es ist Samstagmittag. Ich betrete die St.Laurentiuskirche in Roßtal. Unterwegs auf den Spuren Elisabeth von Bayern-Landshut, Gattin Friedrichs I. aus Cadolzburg. Sie hat sich um diese Kirche bemüht und auf sie ist der Um- bzw. Anbau und die gotische Prägung zurückzuführen.
Ich frage mich, was hat sie immer wieder hierhergezogen? Sehe mich um und fotografiere.

Unter dem Chorraum befindet sich eine Krypta. Ich steige die Steinstufen hinab. Die Krypta ist derzeit bestuhlt und die Beleuchtung stört beim Fotografieren. Ich gehe die Stufen hinauf, schalte das Licht aus, drehe mich und plötzlich…

liege ich unten auf dem Steinboden. Höllische Schmerzen breiten sich von beiden Fußknöcheln aus.
Was ist passiert? Bin ich ausgerutscht? Ich weiß es nicht. Gerade beim Fotografieren bin ich sehr achtsam, wo ich hintrete. Hier hat die Vorsicht nicht geholfen. Ich rapple mich auf, setze mich auf eine Bank und warte, bis die Schmerzen nachlassen und ich gehen kann.
Zuhause kühle ich meine Knöchel und sinniere diesem Geschehen nach.
Forsche über die Geschichte der Krypta und da finde ich sie, Gräfin Irmingard, die Kirchenstifterin. Die fränkische Lokalheilige wurde hier um das Jahr 1042 bestattet. Ursprünglich in einem Hochgrab im Kirchenschiff, später beim Umbau, hier in der Krypta. Viele Jahre später vernichtet ein Brand das Grab.
Das ist meine Verbindung zu Elisabeth. Ich nehme an, sie verehrte diese besondere Frau aus dem 11. Jahrhundert und ihre berührende Lebensgeschichte.
Irgendwie hatte ich diese Verknüpfung übersehen. Fast scheint es, als gab Irmingard mir auf der Treppe einen Schubs. »Schau genauer hin!«
Wenn ich es im Nachhinein betrachte, hat sie mich unten aufgefangen, denn außer einer beidseitigen schmerzhaften Überdehnung der Bänder im Sprunggelenk ist nichts passiert.
Rückblickend bin ich dankbar für den Hinweis auf diese Frau aus einer anderen Zeit.